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Mit KI zum passenden Job: Wie wir die berufliche Orientierung neu denken

Wie können Künstliche Intelligenz (KI) und menschenzentriertes Design jungen Menschen dabei helfen, ihre eigenen Stärken zu erkennen und den passenden Beruf zu finden? Diese Frage steht im Zentrum des Forschungsprojekts KISEE, das wir gemeinsam mit Prof. Dr. Jürgen Seitz und seinem Team am IMLA der Hochschule Offenburg nachgehen.



Ein KI-gestütztes Beratungsgespräch mit Chatbot und Avatar


Im Projekt entwickeln wir derzeit eine Anwendung, die ein KI-gestütztes Beratungsgespräch zur beruflichen Orientierung ermöglicht – wahlweise über einen Chatbot oder einen Avatar. Das Besondere: Die Auswertung der Gespräche erfolgt kompetenzbasiert. Ziel ist es, das Bewusstsein der Teilnehmenden für ihre eigenen Stärken zu fördern und auf dieser Grundlage passende Berufs- und Ausbildungsvorschläge zu unterbreiten.


Im Mittelpunkt steht dabei die technologische Akzeptanz: Wie offen und positiv reagieren Menschen auf eine KI-basierte Beratung? Welche Faktoren beeinflussen Vertrauen, Nutzbarkeit und Akzeptanz?



Usability-Test mit JOBLINGE Leipzig


In den vergangenen Monaten haben wir das User Interface (UI) und die zentralen Elemente des Beratungsgesprächs in einem ersten Usability-Test mit JOBLINGE Leipzig erfolgreich erprobt.


Dabei kamen neben dem KI-Dialog verschiedene interaktive Elemente zum Einsatz:

  • Selbsteinschätzung der Persönlichkeit (angelehnt an das Big-Five-Modell)

  • Erfassung von Erfahrungen und Kompetenzen

  • Berücksichtigung persönlicher Interessen nach dem RIASEC-Modell


All diese Komponenten sind in einen flüssigen ki-gestützten Dialog eingebettet. Das Feedback aus dem Test hat uns wertvolle Einblicke gegeben, welche Ansätze funktionieren – und wo wir noch nachjustieren müssen. Nicht alles lässt sich im Rahmen des Forschungsfokus sofort umsetzen, aber wir haben gute Kompromisse gefunden, um Funktionalität und Forschungsnutzen in Balance zu halten.



Nächster Schritt: Die Hauptstudie


Unser Blick richtet sich nun mit vollem Fokus auf die Hauptstudie, die wir für November und Dezember planen. Bis dahin optimieren wir den Gesprächsablauf weiter – insbesondere das Verhalten des Sprachmodells (LLM). Die KI tendiert manchmal dazu, thematische „Abzweigungen“ zu nehmen, und wir arbeiten intensiv daran, dass sie zuverlässig zum eigentlichen Beratungsgespräch zurückfindet.


Auch die Integration des Avatars und die schnelle Reaktionszeit der Anwendung sind derzeit noch technische Herausforderungen, an denen wir gemeinsam im Team feilen.



Kompetenzen sichtbar machen – mit Unterstützung von Form21


Für die Auswertung der Ergebnisse freuen wir uns die Expertise von Form21 mit einbinden zu können. Mit ihrer Anwendung STARK haben sie bereits eine erprobte Interessenanalyse entwickelt, die auf dem ESCO-Kompetenzframework basiert. Diese Grundlage nutzen wir, um individuelle Kompetenzprofile zu erstellen und die beruflichen Empfehlungen präzise auszurichten.



Gemeinwohlorientierte KI gestalten


Mit KISEE zeigen wir, wie KI nicht nur effizient, sondern auch ethisch und sozial verantwortungsvoll eingesetzt werden kann. Unser Ziel ist es, KI-Gestaltungskompetenz im Bildungsbereich zu stärken und eine Blaupause für gemeinwohlorientierte KI-Anwendungen zu schaffen.


Das Projekt wird im Rahmen der CIP-Förderrichtlinie des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales (BMAS) gefördert.

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